2. Newsletter BeneVit

Die gegenwärtigen gesamtwirtschaftlichen Bewertungsverfahren (z. B. Standardisierte Bewertung von ÖPNV-Infrastrukturvorhaben, BVWP-Bewertungsverfahren) fokussieren sich überwiegend auf

  • die Bewertung einzelner Infrastrukturprojekte,
  • die Quantifizierung der marginalen, mit dem einzelnen Projekt verbundenen Wirkungen,
  • statische Mitfall-Ohnefall-Vergleiche,
  • die Erstellung von Prognosen auf Basis beobachtbarer vergangener Trends.

Diese Verfahren entspringen damit einem Regime des “predict and provide”: Ein Infrastrukturprojekt rechtfertigt sich dadurch, dass es die prognostizierten Verkehrsströme in einem zu den Kosten der Projektumsetzung angemessenen Verhältnis abwickeln kann. In MCube möchten wir allerdings Mobilität und Räume gestalten. Somit denken wir weiter als bloß die Infrastruktur auf ein exogen bestimmtes Verkehrswachstum auszurichten. Dadurch kommt Infrastrukturprojekten eine neue Bedeutung zu: Ihre Rechtfertigung entspringt einem Zielbild (“decide and provide” bzw. “design and provide”), nicht einer Verkehrsprognose.

In BeneVit entwickeln wir deshalb ein Verfahren zur Entscheidungsunterstützung und Informationsgrundlage

  • über investive Push- und Pull-Maßnahmenpakete,
  • für Entscheidungsträger*innen in funktional homogenen (urbanen) Raumeinheiten,
  • mit Hilfe einer Wirkungsanalyse und einem transparenten Zielsystem,
  • um Klimaneutralität zu erreichen, Erreichbarkeit zu sichern, wirtschaftliche Mittel effizient zu verausgaben, sowie einen Beitrag zu den MCube Zieldimensionen zu leisten.

Das Innovative unserer Methode besteht erstens darin, dass wir Maßnahmenpakete aus Push- und Pull-Maßnahmen betrachten. Zweitens versuchen wir, den konkreten Beitrag zu Zielen in der Metropolregion durch einen Zielerreichungsgrad zu bewerten.

Auf diese Weise können die im Verhältnis zu ihren Kosten wirksamsten und sinnvollsten Maßnahmenpakete für eine Metropolregion bestimmt werden.

Wir haben dazu einen Methodenvorschlag entwickelt. Momentan sind wir dabei, die Berechnungsvorschriften für die Indikatoren zu entwickeln. Diese werden iterativ in einer Fallstudie in der Münchner Metropolregion getestet. Wir sind zuversichtlich, in der zweiten Jahreshälfte erste Ergebnisse berichten zu können.

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